25 November 2022

Moderückblick 1842: Wärmende Mäntel im späten Biedermeier

Heute zeigen uns Abbildungen der "Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode" aus dem Jahr 1842 wie man sich nach damaligem Geschmack gegen die Kälte schützte. Für mich zunächst überraschend setzt man auch bei kaltem Wetter auch auf Seide als Oberstoff!? Überwog die Eitelkeit vor der Vernunft? Konnte natürlich auch sein, dass die gezeigten Damen ohnehin einen Kutscher haben, der sie vor der Haustür einsteigen und am gewünschten Ort wieder aussteigen ließ und dann tippelte man nur einige wenige Meter zur Promenade hin und her. Und bevor man wirklich anfing zu frieren, rief man halt den Kutscher wieder... Doch Vorsicht vor voreiligen Schlüssen! Beim nochmaligen darüber Nachdenken musste ich mir klar machen, dass damals Seidenstoffe in mehr Varianten zur Verfügung standen, als wir sie heute für gewöhnlich zum Kaufen finden können. Es gibt durchaus auch feste und schwere Seidengewebe. Gut gefüttert kann also auch ein solcher Mantel vor der Kälte schützen.

Paletot nach neustem Pariser Schnitt, von geschnittenem Sammt. Kleid von deffinirtem Seidenstoff. Sammthut mit einer angeknüpften Feder.

 

Paletot von gemustertem Seidenstoff, mit Plüsch oder Sammt besetzt. Kleid von moirirtem Vert Anglaise mit zwey Volants. Hut von gezogenem Sammt mit Blumen und Spitzen.

 

Crispine von schwarzem Sammt, mit Hermelin besetzt. Kleid von faconnirtem lila Stoff, mit Fransen besetzt. Hut von Atlas mit Blonden und Blumen. 

 

Mantel nach neuester Art von Seidenstoff und Spitzen. Hut von schwarzem Sammt mit Spitzen und Federn.

 


Bournouße nach neuesten Formen mit Fransen. Weißer Stoffhut mit Schleier und Feder. Hut von gelbem Gros grain mit Schleier und Rosenguirlande.


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