Heute zeigen wir schöne Anregungen für Liebhaber der frühen Tournürenzeit zwischen 1868 und 1875.
Ein Blick in den Jahresband von "Godey´s Ladys Book" zeigt uns, dass die Amerikaner der europäischen Mode hinterher hinken. Sorry, liebe amerikanischen Freunde, aber zumindest zu Anfang des Jahres 1871 war das definitiv so. Vielleicht standen die Amerikanerinnen dieser Tournüre aus Europa einfach nur sehr skeptisch gegenüber. Wie dem auch sei, man holt den Rückstand schnell auf: Die Betonung des Allerwertesten nimmt im Lauf des Jahres deutlich zu .
Die Silhouette erinnert hier an die End-1860er in Europa,
das Hinterteil ist noch weitgehend flach gehalten.
Bei diesem Kleid rückt die Betonung schon deutlich nach hinten.
Das überbordende Auszieren aller möglichen Kleidungsteile
hat sich hingegen schnell etabliert.
Langsam nimmt die Tournüre Fahrt auf. Das Hinterteil hat sich im
Vergleich zu den vorigen Bildern deutlich angehoben und steht dem
Pariser Hintern in nichts mehr nach.
Ein hübsches Plüsch-Mäntelchen ergänzt das Kleid und ist reich verziert.
Noch ein wenig mehr Fransen, Bänder, Rüschen...
Bei den Abbildungen bitte auch den Sitz der Hüte beachten. Modern waren kleine Hütchen, die auf
dem Vorderkopf getragen und durch die üppig aufgetürmte Frisur in eine kecke
Schräge gebracht wurden. Bei den Hochsteckfrisuren war meist nicht alles eigenes Haar. Man hat gemogelt und sich anderweitig beholfen.
Die Taille wird leicht oberhalb der natürlichen Taille getragen.
Na, Gefallen an der Kleidung dieser Zeit gefunden? Weitere Beispiele für die verspielte frühe Tournürenmode folgen bald.
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