15 August 2022

Modeillustrationen: 1828 - Journal des Dames et des Modes

Gegen Ende der 1820er Jahre erreicht das Übermaß wieder einmal einen Höhepunkt. Die Illustrationen der Zeitschrift "Journal des Dames et des Modes" zeugen davon. Oft weiß das Auge nicht, wohin es zuerst blicken soll und ist mit der sich bietenden Ansicht fast überfordert. 

Keine Spur mehr von der klassischen Schlichtheit der Roben zu Beginn des Jahrhunderts, nun wollten die Schneider zeigen, was alles möglich ist. Üppigkeit war angesagt, vor allem am Oberkörper mit den größer werdenen Oberärmeln und einer betont breiten Schulterpartie und dem verzierten Rocksaum. Offenbar wollten die Modisten und Putzmacher dem in nichts nachstehen - auch die Hüte sind ein Blickfang für sich, mit großer Krempe und reicher Auszier. 

Die Taille sitzt bei der Kleidung inzwischen wieder da, wo sie auch naturgemäß zu finden ist. Zwischen den breit-betonten Schultern und den immer weiter werdenen Röcken wird es zum Ideal, sie besonders schmal wirken zu lassen. Breite Gürtel, entweder gerade geschnitten oder spitz zulaufend mit Schneppe betonten diese Körperstelle. 

Kokett war man bei der Länge der Röcke: Fußfrei war angesagt!





Die zuletzt gezeigten Bilder demonstrieren, dass doch auch verhältnismäßig schlichte Roben zu sehen waren. Wahrscheinlich blieb das Übermaß an Dekoration zunächst der ungestümen Jugend vorbehalten, während sich die Älteren in Zurückhaltung übten. Alles wie immer. Mode muss eben auch altersgemäß passen.


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