15 Dezember 2023

Wenn es kalt wurde im Jahr 1817...

 ... dann war man froh um wärmende Oberbekleidung. Jahreszeitlich passend werfen wir heute einen Blick auf die Empfehlungen der Zeitschrift "Journal des Dames et des Modes". 

Nicht nur Mäntel und Spencer werden gezeigt, sondern auch die passenden Hüte für den Spaziergang in der Kälte. Für die Kopfbedeckungen sind in der kalten Jahreszeit Samt ("velours") und Plüsch ("pluche") die Materialien der Wahl.

Eine "Douilette" ist Hausmantel oder eben ein warmes und bequemes Kleidungsstück. Offenbar zieht diese Dame ihren gemütlichen Mantel so gerne an, dass sie damit auch außer Haus unterwegs ist, was am getragenen Hut zu erkennen ist.



Auffällig ist, dass auf keiner der gezeigten Darstellungen ist ein Tuch zu sehen, und dies, obwohl sich dieses als praktisch gegen die Kälte erweisen würde. Offenbar hat das vor wenigen Jahren noch so beliebte Accessoire ausgedient. Allerdings waren die Kleider und auch die Oberbekleidung einige Jahre zuvor optisch noch wesentlich schlichter. Zwischenzeitlich fand man Gefallen daran, Mäntel und Spencer aufwändiger zu dekorieren. Ein Tuch würde diesen Aufwand verdecken und die Aufmachung zu unruhig wirken lassen. Immerhin ist die Dame auf der obigen Abbildung mit einem Schawl unterwegs, wenn auch lediglich mit einem Spencer als Oberbekleidung. Dies ist umso erstaunlicher, da der Modekupfer im Dezember 1817 veröffentlicht wurde. Entweder waren die Damen hart im Nehmen oder ziemlich leichtisinnig...

 

Etwas extravaganter ist die Kopfbedeckung auf diesem Bild. Die Toque weicht sehr von der sonst so beliebten Schutenform ab. 


Während auf den anderen Abbildungen durchgängig weiße Handschuhe getragen werden, sind diese auf obiger Darstellung grün. Außerdem trägt diese Dame Gamaschen und schützt so Schuhe und Füße vor Schmutz.

 


Sehr schön lässt sich anhand dieser Abbildung der langflorige Plüschhut aus Seide erkennen. Ob die Besätze des Mantels und der Schuhe, sowie der Muff ebenfalls aus Plüsch bestehen oder aus Pelz gefertigt wurden, kann der Beschreibung leider nicht entnommen werden. Möglich wäre beides. 



Auf den Modekupfern sind außerdem die beliebten Halsrüschen zu sehen. Diese gehören zu einer Chemisette und werden in der Zeit des späten Empire bis ins Biedermeier gerne in einer einfachen oder auch mehrreihiger Ausführung getragen. Die Halsrüschen stellen einen prägnanter Bestandteil der modischen Erscheinung dieser Zeit dar.

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