Eines meiner Lieblingsballkleider entstand nach den Skizzen von Nancy Bradfield aus ihrem Buch "Costume in Detail". Zu dem Kleid gibt es unterschiedliche Jahresangaben. Während es in "Costume in Detail" auf ca. 1806 - 1809 datiert ist, ist in dem Buch "The Art of Dress" von Jane Ashelford der Zeitraum von 1812 - 1815 angegeben. Ich kann nicht beurteilen, welche Jahreszahlen nun richtig sind, aber es spielt für mich auch keine Rolle. So oder so wollte es zum Leben erweckt werden. 😉 Das Originalkleid ist aus einem weißen Musselin genäht und mit einer bunten Stickerei, sowie Goldborten und -fransen dekoriert.
Für mein Kleid habe ich einen cremefarbenen Baumwoll-Musselin gewählt, den ich mit einer weißen Seide unterlegt habe, da der Musselin allein ganz schön durchscheinend ist.
Der leicht ausgestellte Rock ist glatt an das Vorderteil angesetzt. In der hinteren Mitte ist die Mehrweite in kleine Fältchen gelegt worden. Das Kleid wird im Rücken mit Haken und Ösen geschlossen.
Der kleine Puffärmel ist mit einer Stickerei versehen, ebenso die Ärmelsäume und der Ausschnitt des Kleides. Für die Stickerei habe ich Reste von vorhandenem Stickgarn verwendet. Im Original fällt die Stickerei etwas bunter aus, was sich mit meinen vorhandenen Garnresten nicht umsetzen ließ, aber mir persönlich gefällt es so sogar besser. Zum Glück habe ich das Farbfoto des Kleides erst spät in dem Buch von Jane Ashelford entdeckt, und so ließen mir die Skizzen von Nancy Bradfiel viel Raum für eine eigene Interpretation. Die Borte stammt aus einer geerbten Nähkiste und war teilweise schon recht schadhaft, da sie bereits ein Vorleben auf einem anderen Stück textiler Art hatte.