Heute gibt es nicht nur den Badeanzug, sondern das ganze Badeensemble aus dem Jahr 1888 zu sehen! Für die 1888er Badekappe aus der selben Ausgabe der Modezeitschrift habe ich bereits ein Tutorial geschrieben -> Klick , Erkenntnisse zu den Badeschuhen gibt es hier -> Klick.
Der Badeanzug selbst wurde in "Der Bazar", bzw. "La Mode Illustrée" wie folgt abgebildet:
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| La Mode Illustrée 1888 |
Erstaunlicherweise bemerke ich jetzt erst, dass ich diese Rüschen am Halsausschnitt gar nicht habe - aber die wurden in der Beschreibung des Schnittmusters nicht erwähnt, soweit ich mich erinnere. Egal - man kann den Badeanzug auch ohne Rüschen tragen. Hier das Beweisfoto:
Im Schnittmuster war von dunkelblauem Satin die Rede. Ich bin bei der Farbauswahl den Vorgaben gefolgt, allerdings unter der Verwendung von Baumwollsatin, was genau genommen nicht ganz richtig ist. Wenn man den Angaben zu den im MET, also dem Metropolitan Museum of Art, gezeigten Exemplaren der Zeit folgt, war das bevorzugt verwendete Material für Badeanzüge Wolle, demnach wäre ein Badeanzug aus Wollsatin angebracht gewesen. Baumwolle wurde offenbar erst ab der Jahrhundertwende vermehrt neben der beliebten Wolle zu diesem Zweck eingesetzt.
Entstanden ist - ich gebe es zu - ein Klischee-Matrosen-Badeanzug. Natürlich sahen nicht alle Badeanzüge so aus, aber es ist beim Durchsehen der Exemplare im MET klar erkennbar, dass das Matrosen-Thema bei den Badeanzügen mindestens bis in die 1910er Jahre sehr präsent war. Es war eben modern, was will man machen...
Mit dem Anzüglein, der richtigen Kopfbedeckung und den Badeschuhen war ich ausgerüstet für ein viktorianisches Bad:
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| Langsam wagte ich mich an das Ende des Steges... |
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| Das Wasser sah verdammt nass aus. |
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| Und tief... oh wei...😯 |
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| Da blieb ich doch besser am sicheren Ufer für ein kurzes Sonnenbad. |
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| Geplanscht wird ein anderes Mal. |
Oh wie wunderbar alles zusammen in Aktion zu sehen!!! Das Ensemble ist absolut stimmig und dank der Details, die Du im Text gleich mitlieferst, kann man gut ins Thema "abtauchen"!
AntwortenLöschenInteressant, dass man damals zu Wollstoff gegriffen hat.
Der schön gestärkte, frische Anzug ist dann aber doch irgendwie zu schade, um ihn nass zu machen...ob sich damals auch wohl so manche Dame entschieden hat lieber am Ufer zu bleiben?
Danke für den schönen Einblick! Die Bilder machen Lust auf Sommer!
Vielen Dank für Dein Lob! Bestimmt war es bei der Mehrheit der Damen eher ein Planschvergnügen oder man genoss das Wasser vom Ufer aus. Ich kann mir vorstellen, dass die wenigsten wirklich schwimmen konnten und daher auch Vorsicht geboten war.
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